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Historie

Was ist Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit erscheint als Begriff zunächst zu groß, um diesen komplett zu erfassen. Jeder hat eine Vorstellung, die meist nur ökologische Aspekte umfasst. Doch Nachhaltigkeit ist mehr – mehr als die Erfassung des ökologischen Fußabdrucks und der Minderung von Emissionen. Diesen Blogbeitrag möchten wir nutzen, um Ihnen einen Einblick in die Historie zu geben und Grundlagen genauer zu beleuchten.

Der Klimawandel, die Produktionsbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern und die Finanzkrise sorgen für einen Vertrauensverlust in global agierende Unternehmen. Mittlerweile fordern nicht nur Verbraucher *innen nachhaltig wirtschaftende Unternehmen, sondern auch die Politik. Dieser Wandel wird zunehmend auch durch soziale Medien katalysiert. Das Internet schafft Transparenz und ermöglicht es Konsumenten, sich schnell und umfassend zu informieren.

 

Der Wertewandel hat Konsequenzen. Eine davon ist die Rückbesinnung auf Naturwerte verknüpft mit der Forderung nach ökologisch erzeugten Produkten. In diesem Umdenken liegen Chancen für mittelständische Unternehmen aller Branchen.

Globale Herausforderungen brauchen eine Antwort

Die zunehmenden globalen Herausforderungen hinsichtlich Umwelt, sozialer Gerechtigkeit und Unternehmensführung stehen im Fokus. Wie diese Probleme zu lösen sind, wird vielfach mit Nachhaltigkeit beantwortet. Ein Begriff, der das letzte Jahrzehnt geprägt hat. Mittlerweile findet er sich in Unternehmenszielen, Parteiprogrammen und internationalen Abkommen wieder.

 

„Nachhaltigkeit“ oder „nachhaltige Entwicklung“ sind als Begrifflichkeiten omnipräsent. Hinter dem Fachbegriff verbirgt sich eine Vielzahl von Themen. In weiten Teilen wird der Begriff in der öffentlichen Diskussion jedoch rein mit ökologischen Aspekten assoziiert, das lässt jedoch wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit außen vor.

 

Erste Aufmerksamkeit erregte der Gedanke der nachhaltigen Entwicklung in der Öffentlichkeit als die Kommission für Umwelt und Entwicklung der UN den Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ veröffentlichte. Ursprünglich stammt der Begriff der Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft. Der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz gilt als Schöpfer des Begriffs. Vor mehr als 300 Jahren beschrieb er seine Vision des Umgangs mit der Ressource Wald.

Heutzutage hat sich das Konzept Nachhaltigkeit weiterentwickelt und umfasst drei Säulen: Wirtschaft, Ökologie und Soziales. Darunter fallen zum Beispiel Probleme wie die Wirtschafts- und Finanzkrise, Klimawandel, schwindende Rohstoffe, Verteilungsungerechtigkeiten oder demografische Entwicklungen. Nachhaltige Maßnahmen sollen Lösungsansätze für all diese Herausforderungen der modernen Zeit bieten.

Wie definiere ich Nachhaltigkeit?

Eine der wichtigsten und grundlegendsten Definitionen aus dem politischen Bereich geht aus dem sogenannten Brundtland-Report im Jahr 1987 hervor – benannt nach dem ehemaligen norwegischen Ministerpräsidenten Gro Harlem Brundtland, der zu dieser Zeit Kommissionsvorsitzender war. Nachhaltigkeit wird hier definiert als „eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“

1992 erkannte die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro das Konzept der nachhaltigen Entwicklung als internationales Leitbild an, da es die Bedürfnisse heutiger Generationen mit den Lebenschancen zukünftiger Generationen verknüpft. Damals verpflichteten sich 178 von 200 Staaten dazu, nationale Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, ökologische Verträglichkeit und soziale Gerechtigkeit verbinden.

Konzept ruht auf drei Säulen

Diese Neuinterpretation des Begriffs Nachhaltigkeit ist ein historischer Findungsprozess. In der Literatur wird Nachhaltigkeit mit dem „Drei-Säulen-Modell“ veranschaulicht. Nachhaltigkeit umfasst die gleichwertige Einhaltung ökologischer, ökonomischer und sozialer Anforderungen.

Icon, welche Wälder symbolisiert

Ökologische Nachhaltigkeit hat das Ziel, die Umwelt zu schonen und Raubbau zu vermeiden. Natürliche Ressourcen sollen nur in dem Maße beansprucht werden, in dem sie sich regenerieren können.

Icon zeigt eine steigende Bilanz

Ökonomische Nachhaltigkeit dient dem Erhalt des Wohlstandes, insbesondere für nachfolgende Generationen, indem nicht über die gegebenen Verhältnisse hinaus gewirtschaftet wird.

Icon zeigt eine Weltkugel.

Soziale Nachhaltigkeit sichert gute soziale Standards für alle Beteiligten der Produktion, darunter fallen beispielsweise Arbeitsschutz, Gesundheitsvorsorge und faire Bezahlung.

Unternehmerische Nachhaltigkeit

Überträgt man dieses Konzept auf den Wirtschaftssektor, spricht man von unternehmerischer Nachhaltigkeit. Unternehmen fungieren laut dieser Sichtweise als „moralische Akteure“, die für ihr Handeln Verantwortung übernehmen. Zur Realisierung des Leitgedankens der nachhaltigen Entwicklung bedarf es Strategien und konkreter Umsetzung auf Unternehmensebene.

 

Sind die Nachhaltigkeitsziele in die Unternehmensstrategie integriert, bedarf es eines Nachhaltigkeitsmanagements, um die Strategie zu operationalisieren und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Schwierigkeit dabei ist es, nachhaltiges Wirtschaften durch die Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Interessen und ihrer Konfliktpotenziale zu gewährleisten.

 

Ausschlaggebend für die unternehmerische Nachhaltigkeit sind zwei Konzepte: Die Sustainable Development Goals (SDG) und die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance).

Das Bild zeigt die 17 Punkte, die im Bereich der Nachhaltigkeit im Sinne der SDG wichtig sind.

Warum SDG und ESG wichtig sind

SDG steht für Sustainable Development Goals, also Ziele für die nachhaltige Entwicklung. Derzeit sind 17 Ziele definiert, die 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten unterzeichnet wurden. Armutsbekämpfung geht Hand in Hand mit Geschlechtergerechtigkeit, besserer Gesundheitsversorgung und Wirtschaftswachstum. Aus diesem Grund sprechen die Ziele bewusst Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten an.

Übersicht der ESG-Kriterien, aufgeteilt nach Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

ESG steht für Environmental, Social und Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) und bezeichnet über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Regeln und Werte für Unternehmen.

  1. Nachhaltige Unternehmen investieren in erneuerbare Energien, nutzen Ressourcen effizient, entwickeln umweltschonende Produkte und reduzieren Emissionen, um ökologisch und ökonomisch erfolgreich zu sein.
  2. Nachhaltige Unternehmen stellen sicher, dass Arbeitsrechte eingehalten werden, Arbeitsbedingungen fair und sicher sind, Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern eingehalten werden und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld gefördert wird.
  3. Nachhaltige Unternehmen verankern ihre Werte, verhindern Korruption, offenbaren transparente Spenden und Lobbyarbeit sowie eine durchsichtige Vorstandsvergütung.

Stakeholder *innen nutzen ESG-Informationen für ihre Entscheidungen. Mit einem Bewusstsein für unternehmerische Nachhaltigkeit gelingt es, Firmen, Kund *innen, Partner *innen und Investierende zu akquirieren und langfristig zu halten.

Wenn Sie wissen wollen, was Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen bedeutet, kontaktieren Sie uns gerne.